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Mabreka

von chaoucheErstellungsdatum : Montag,27 Februar , 2006

Erzählt von Gangi Cheng-Ho, einem Zorai Weisen.


Teil 1


Nach der Zerstörung der Regenbögen während der Kitinkriege hatte es mich zusammen mit meiner Familie und einem Dutzend weiterer Überlebender aus unserem Dorf in den Urwald verschlagen.
Ich werde mich ewig an die wiederkehrenden Bauchschmerzen, die ständige Angst und Unsicherheit erinneren.
Wir schlichen von einem Versteck ins nächste und schliefen nicht selten in Bäumen, als die Luft mal wieder mit dem abscheulichen Gestank der Kitin gefüllt war. Vier Jahre lang lebten wir dieses aufzehrende und unsichere Leben, bis mein Vater eines Tages eine Eingebung durch einen Kami bekam. Er sah eine Straße, die uns zu einem Leben in neue Lande führen würde, wo die Regenbögen unsere Brüder hingebracht hatten.

"Wir müssen losziehen, bevor der Hochsommer beginnt", drängte meine Mutter, während sie voller Hoffung in die Hände schlug, als mein Vater uns allen die Nachricht eröffnete.

"Aber es gibt ein Problem? Der Weg liegt in den nördlichen Regionen."

"Dann können wir nicht gehen", sagte Si Li-Ching, unser spirituelle Dorfältester.

"Aber warum?", empörte sich meine Mutter. Der enttäuschte Klang ihrer Stimme berührte mich tief im Herzen.

"Weil wir dann durch das Territorium der Matis und der Fyros müssten!"

"Unser Ältester hat Recht, Lian. Wir hätten nicht nur die Kitins im Nacken, sondern auch noch die Schwerter der Barbaren. Er muss es wissen. Er hat den unbändigen Blutdurst der drei Rassen bereits im Krieg kennen gelernt?"

Die Kräfte der Kamis und der Karavan haben den Kitins nun schon seit vielen Jahren widerstanden. Und wie auch der stärkste Baum im Wald den Kräften des Windes widersteht, werden auch wir Zeit haben, unser Land zurückzuerobern und es wieder aufzubauen.

"Aber wann, Eure Geistlichkeit?! Wie lange müssen wir noch ausharren?!", warf meine Mutter ein und drehte sich, eine Hand auf ihrem dicken Bauch, zu meinem Vater um. Niemals zuvor hatte ich soviel Feuer in ihren Augen gesehen; die verzweifelte, innere Kraft einer Mutter für ihre Kinder. "Nein", sagte sie, "das könnte unsere einzige Chance für einen Neuanfang sein. Wir müssen losziehen, Leng. Schau uns an! Mit jedem Tag, den wir hier auf der Flucht verbringen, werden wir immer mehr zu Wilden. Ich gehe, und ich werde jetzt gehen, Leng!" Meine Mutter drehte sich um und lief unbeirrt auf unsere Notunterkunft zu. Wie ein Wirbelwind suchte sie das Nötigste zusammen und verließ das Lager gemeinsam mit meinen kleinen Schwestern.
Ich drehte mich innerlich zerrissen zu meinem geliebten Vater um. Aber welcher Sohn konnte seine Mutter in der Wildnis allein lassen? So setzte auch ich mich in Bewegung und lief meiner Mutter hinterher, trotz meines Vaters, der mich zurück rief. Zu meiner Erleichterung schloss mein Vater keine 300 Fuß entfernt vom Lager zu uns auf. Er versuchte, meine Mutter zur Vernunft zu bringen, aber mit wilder Entschlossenheit in ihren Augen lief sie so stur wie ein Madakam weiter.

"Hör mich an, Lian!"

"Nein, Leng. Ich werde nicht länger in dieser Wildnis verweilen!"

"Warte, Lian! Halte an!" Mein Vater ergriff ihre Hand und stoppte sie. Sie funkelte meinen Vater böse an.

"Ich bin entschlossen, Leng. Ich will wieder unter einem normalen Dach leben. Ich will, dass meine Kinder eine anständige Erziehung und Bildung genießen. Eine Zukunft?"

"Lian, meine geliebte Lian, du gehst aber in die falsche Richtung. Norden ist auf der gegenüberliegenden Seite. Außerdem bricht bald die Nacht über uns hinein und wir sollten lieber auf den Morgen warten!" Als meine Mutter seiner Worte voll richtig wurde, schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und presste ihren Kopf voller Liebe auf seine Brust.


Teil 2


Am nächsten Morgen verließen wir das Camp für immer, diesmal unter Tränen, um unserem neuen Leben entgegen zu steuern. Wir konnten niemanden sonst davon überzeugen mit uns zu ziehen, da von den restlichen Flüchtlingen keiner sein Heimatland verlassen wollte.

Bevor wir aufbrachen, nahm mich mein Vater noch mal zur Seite: "Sohn", sprach er ernst, "in der Not sind alle Homins gleich! Sei tapfer und lerne so gut zu sein, wie deine Ältesten." Dann gab er mir einen Dolch, den ich wie einen Schwert in meinen Gürtel steckte. "Ich möchte, dass du gut auf deine Mutter und deine Schwester aufpasst. Meine Hände werden mit dem Beschaffen von Nahrung, sowie der Führung der Mektoubs durch das Land der Barbaren zur großen Straße sehr beschäftigt sein."

Wir benötigten eine ganze Saison, um die Straße zu erreichen. Nie gesehene Farben und nie gehörte Geräusche umspielten unsere Sinne, als wir den Weg durch den üppigen Wald nahmen. Wir lernten immer wieder neue Früchte und Beeren kennen, mit denen wir unseren Hunger stillen konnten. Ab und zu konnte mein Vater mittels seiner Magie auch Wild erlegen. Viele der Tiere, die wir sahen, ähnelten den uns bekannten aus dem Dschungel. Meist unterschieden sie sich nur in der Farbe ihrer Haut.

Die härteste Herausforderung war unser Marsch durch die Wüste. Das Land gab nicht sehr viel her und so mussten wir oft tagelang hungern und dursten. Aber die schlimmste Erfahrung dort machten wir, als wir voller Hoffnung auf den Wasserstrom zuhielten, den der Kami meinem Vater beschrieben hatte. Er sollte uns direkt nach Westen zur Straße führen. Aber als wir mithilfe der Sterne den Fluss erreichten, war er durch die große Dürre ausgetrocknet. Der darauf folgende Weg durch das ausgetrocknete Flussbett war nicht sehr einfach. Die Mektoubs waren sehr nervös und witterten anscheinend etwas, dass uns seit Überqueren der Uferlinie verfolgte. Voller Angst, dass uns wilde Tiere oder Barbaren folgten, verbrachte mein Vater viele schlaflose Nächte, in denen er über uns wachte. Eines Morgens waren die Packtiere so nervös, dass wir beschlossen, meine Schwestern auf ihrem Rücken reiten zu lassen, um an diesem Tag eine größere Strecke und damit vielleicht einen größeren Abstand zu unseren imaginären Verfolgern zu erzielen, bevor die Hitze uns unsere Energien wieder entzog.
"Der Fluss muss noch irgendwo in der Ferne fließen", sagte mein Vater. "Der Kami kann sich nicht geirrt haben. Außerdem kann ich das Wasser bereits riechen." Wir stapften weiter auf dem weichen, aber trockenen Boden des Flussbettes und summten leise Lieder, um unsere Gedanken von Insektendronen und schmerzenden Beinen zu befreien. Meine Mutter litt unter der ganzen Situation am meisten.

Ich erinnere mich an ihre durch den Marsch im getrockeneten Schlamm geschwollenen Füße. Sie beschwerte sich zwar nie, aber ich wusste, dass sie unglaubliche Schmerzen haben musste und es für das ungeborene Baby nicht unbedingt förderlich war.
Wir hielten im Schatten eines Badoabaumes, um uns von der unerbittlichen Sonne zu erholen, bis die Hitze wieder etwas abnahm. Gegen den Willen meines Vaters suchte ich am Ufer nach Takodablättern, um ihre Füße darin zu baden. Als ich einen Blick durch das Gestrüpp am Ufer warf, sah ich die Ruinen einer verlassenen Siedlung. Vorsichtig, bereit den Dolch sofort zu ziehen, schlich ich an die nähesten Bruchstücke der Ruine heran. Es war keine Seele weit und breit. Nur das Geräusch des Windes, der mit den zerborstenen Holztüren spielte, war zu hören. Unter einem Haufen Schutt erkannte ich die Spitze eines Stiefels. Ich schob den Schutt beiseite und fand nebenan den zweiten. Genau das Richtige für meine Mutter! Als ich die Stiefel aus dem Boden zog, kamen plöztlich Knochen zum Vorschein, die ohne Zweifel einem Wachposten gehörten, der unter etwas dachähnlichem begraben war. Ich stieß einen Schrei aus, packte die Stiefel unter meine Arme und rannte zurück zum Ufer so schnell ich nur konnte.

Meine Angst und Panik war mir die Freude meiner Mutter aber wert. Auch wenn es nicht wirklich weibliche Stiefel waren, passten sie ihr wie angegossen. Ich sagte ihr allerdings nicht, wem sie vorher gehört hatten!
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie sie voller Entzücken in die Hände klatschte und sich wie ein Kind über das Geschenk freute.
Ich erkannte, dass trotz ihrer mütterlichen Pflichten und ihrer großen Verantwortung noch ein Teil Kind in ihr steckte. Es erfüllte mich mit Stolz, dass sie nun tief im Herzen wusste, sie könne sich auf mich verlassen. Mit einem Mal fühlte ich mich im Alter von siebeneinhalb genauso groß wie mein Vater.

Als ich ihm über den Außenposten berichtete, gab er mir einen sanften Klaps auf den Hinterkopf. "Komm, mein tapferer kleiner Frippo", sagte er. "Ich habe das Gefühl, dein Außenposten hält noch weitere Überraschungen für uns bereit. Wo es eine Hominsiedlung gibt, da ist Wasser nicht weit."
Wir stiegen das Ufer bis zum höchsten Punkt der Düne auf und sahen auf der anderen Seite des Dorfes, keine 50 Schritte von unserem Weg durch das ausgetrocknete Flussbett entfernt, eine wundervolle Wasserlinie von Osten nach Westen schimmern, so weit das Auge reichte.

In der Tat schien es ein 5 Fuß breiter, von Hominhand gebauter Kanal zu sein. "Das ist die Wasserlinie, von der der Kami sprach!", erklärte mein Vater. "Ich glaube, wir sind die ganze Zeit parallel zu ihr marschiert. Das erklärt auch die Ruhelosigkeit der Mektoubs. Sie haben das Wasser schon seit ein paar Tagen gerochen!"

Unsere Glücksgefühle wurden aber schnell getrübt, als wir in der Ferne vor uns eine dunkle Staubwolke erblickten. Das musste eine riesige Gruppe Barbaren sein, die ebenfalls auf die große Straße zusteuuerte.

"Wir brauchen uns nicht zu fürchten", erklärte mein Vater. "Sie sind gut einen halben Tagesmarsch entfernt und scheinen wie wir in Richtung Westen zu ziehen. Wir können in Ruhe hinter ihnen entlang des Kanals reiten. Solange wir auf Distanz bleiben, werden sie uns nicht bemerken."

Also folgten wir dem Wasser, das uns mit Fischen und Kühlung versorgte, den ganzen Weg bis zur großen Straße. Auch brauchten wir uns nicht immer wieder aufs Neue ein Lager zu suchen, da wir einfach in ihre Fußstapfen traten und ihre alten Lagerplätze nutzten. Egal ob Barbaren oder nicht, wir erkannten, dass es genauso Homins waren, mit denselben Bedürfnissen wie wir. Über all das dachten wir nach, während wir durch ihre überfallenen und zerstörten Ruinen einstiger Außenposten marschierten.
Wir betrachteten die Ruinen und erkannten die kunstvoll erbauten Gebäude, die sie mal verkörperten. Die Erfindungsgabe ihrer Erbauer hinterließ bei uns eine große Neugier.
Als wir eines Abends erneut unser Camp inmitten des alten Lagerplatzes der Barbaren aufbauten, fand meine Mutter ein wundervolles Werkzeug, mit dem man die umherstehenden Kakteen schälen und zum Verzehr herrichten konnte. Der Konvoi musste es am Vortag verloren haben.

Freude und Hochmut überkam uns, als wir den ersten Wegweiser nach der Wasserlinie fanden, den der Kami meinem Vater genannt hatte. Jeder weitere Wegweiser, den wir danach fanden, ließ unsere Vorfreude auf das neue Land nur noch mehr steigen, denn wir wussten, dass wir unserem Ziel immer näher kamen.
Wohl wussten wir aber auch, dass das wahre Ziel unserer Reise noch viele Jahre entfernt lag und noch eine Menge Kummer und Schmerzen verbarg.

An einen Vorfall, der uns eine erneute Vision über das weitere Leben auf Atys gab, kann ich mich noch besonders gut erinnern!
 

Teil 3


Wir wanderten durch ein sehr morastiges Gebiet entlang eines riesigen Canyonspalts. Nach einigen Tagen sehr mühsamen Marschierens gabelte sich erstmals der vor uns liegende Weg. Von unserem Standpunkt aus konnten wir sehen, dass der eine Pfad den Canyon hinab und wieder hinauf auf die andere Seite steuerte.
Der andere Weg führte über einer Holzbrücke, die die Schlucht überquerte und ebenfalls auf die andere Seite führte. Da wir zu diesem Zeitpunkt bereits fast alles Wasser, das wir mit uns führten, verbraucht hatten und wir aufgrund der herrschenden Schwüle auch schon recht ausgelaugt waren, erschien uns der kürzere Weg über die Brücke sinnvoller. Die Vegetation dieses Weges war auch weitaus schöner und üppiger und ein Wasserfall in der Nähe der Brücke lockte zudem mit einer wundervollen Aussicht in der untergehenden Sonne.
Nach einem Entschluss suchend sahen wir, dass sich einige der Barabarenreiter, deren Gruppe sich für den mühseligeren Pfad entschieden hatte und sich bereits wieder auf dem Aufstieg an der anderen Seite befand, uns erspähten und anfingen wild zu gestikulieren. Wenige Sekunden später schwangen drei Reiter ihre Waffen und ritten im Galopp den Weg zu uns zurück.

"Sie werden in weniger als 2 Stunden hier sein. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es über die Brücke und sobald wir drüben sind, zerstören wir sie. Das ist unsere einzige Chance!"

Wir rannten auf die Brücke zu und spürten förmlich, wie die Barbaren immer näher kamen. Ich kann nicht wirklich sagen, weswegen sie so entschlossen waren uns zu erreichen, aber ich hatte auch keine Zeit groß darüber nachzudenken. All meine Energie steckte ich in die Kontrolle meiner Beine und ich lief so schnell ich konnte. Als wir noch etwa 50 Schritte von der Brücke entfernt waren, konnte ich das galoppierende Geräusch der Mektoubs hinter uns vernehmen und es wurde immer lauter, mit jedem Schritt, den ich unter Schmerzen in Richtung Brücke tat. "Schau nicht zurück, lauf auf die Brücke!", schrie mein Vater.

Wir liefen weiter und ich konnte nicht anders, als einen kurzen Blick zurückzuwerfen. Drei wild aussehende Reiter preschten Waffen schwingend auf uns zu - keine 400 Schritte hinter uns. Angestachelt durch die immer geringer werdende Distanz, schienen sie stetig schneller zu werden.
Die Brücke war nur noch 30 Schritte entfernt, aber plötzlich bekamen unsere Packtiere Panik und bäumten sich auf. Bevor sie meine Schwestern allerdings durch ihr wildes Gehabe abwerfen konnten, erreichte mein Vater die Mektoubs, riss sie aus den improvisierten Sättel heraus und lief mit den beiden unter seinen Armen weiter.

Gemeinsam rannten wir weiter und waren knapp 20 Fuß vor der Brücke, als wir einen Überhang passierten und sich die Gefahren plötzlich verdoppelten. Zwei Kirosta, geflügelte Kitinsoldaten, erhoben sich aus ihrem Versteck genau vor uns. Sie hatten anscheinend nur auf uns gewartet.
Sie flogen auf uns zu und schlugen ihre enorm kräftigen Kneifzangen zusammen. Mein Vater übergab mir meine kleinen Schwestern und ließ uns weiterlaufen, während er versuchte die beiden Bestien mit seiner Magie und seinem Schwert in Schach zu halten. Doch an der Brücke angekommen, standen wir vor einer weiteren Misere. Eine Überquerung war unmöglich, da die Planken fehlten.

Mit eigenen Augen konnte ich sehen, wie mein Vater immer schwächer wurde; seine Zaubersprüche verfehlten immer häufiger ihre Wirkung und der Schwung seines Schwertes wurde zusehends langsamer. Schon bald würden die Kirosta über ihn herfallen. Ich nahm an, dass die Barbaren gestoppt hatten, als sie die Kitins sahen, aber zu meiner Überraschung stachelten sie ihre Reittiere zu einem nur noch härteren Galopp an. Sie kamen immer näher, so dass ich meinen Dolch zog und mich vor meiner Mutter und meinen Schwestern aufbaute. Doch plötzlich flogen Speere, Pfeile und mir unbekannte magische Geschosse an uns vorbei und trafen die fliegenden Bestien mitten in einem Angriff, den mein Vater nur schwerlich überlebt hätte. Die Reiter sprangen behende aus den Satteln und kämpften unter meinen ungläubigen Blicken tatsächlich Seite an Seite mit meinem Vater gegen die Kirosta. Deren Chitinpanzer hielt den kräftigen Schlägen und Hieben, den Speeren und Pfeilen und letztlich den magischen Attacken meines Vaters, nicht mehr Stand. In nur wenigen Sekunden hatten die Homins die Kirosta besiegt und ihre Körper zerschmettert.

Ein riesiger Matisbarbar schritt zu meinem nun endgültig saplosen Vater, seine Klinge mit einem Büschel Gras säubernd. Unser Familienoberhaupt war inzwischen vor schierer Erschöpfung auf die Knie gesunken. Der Krieger stellte sich als Matini vor, nahm meinen Vater bei den Schultern und stellte ihn in einer einzigen kräftigen Bewegung wieder auf die Beine.

"Homin", sagte er, "Niemals zuvor habe ich eine solche Magie gesehen."

"Niemals in meinem Leben sah ich, wie ein Homin zwei solcher Kitinsoldaten in Schach halten konnte!" sagte Kalus, offensichtlich ein Fyros.

"Ich dachte schon, wir würden Euch nie rechtzeitig erreichen!" sagte Bremmen, dessen Größe und Gestalt ihn eindeutig als Tryker entlarvten.

Obwohl wir ihre Worte nicht in ihrer Gesamtheit verstanden, so wurde uns ihre Bedeutung letztlich bewusst. So wie es immer klarer wurde, dass mein Vater ohne ihr beherztes Eingreifen nicht mehr leben würde.

"Wir verfolgen Eure Bewegungen schon seit Ihr bei den Ruinen von Pekith die Wasserlinie erreicht habt. Als wir Euch schließlich oben an der Gabelung sahen und merkten, dass Ihr Euch für den falschen Weg entscheiden würdet, versuchten wir Euch auf die Kitin aufmerksam zu machen. Aber als Ihr floht, mussten wir hinter Euch her, da ihr mitten in die Falle der Kitin hineinranntet.", sprach Bremmen weiter.

"Homins! Brüder, jetzt sehe ich klar, wie kann ich Euch das jemals wieder zurückgeben?" gestikulierte mein Vater mit seiner rechten Hand auf seinem Herzen.

"Indem Ihr mit uns reitet in ein neues Land. Gemeinsam sollten wir eine bessere Überlebensschance haben.", sagte der Matis. "Kommt, wir sollten hier weg, bevor weitere Kitinsoldaten auftauchen. Es wimmelt in diesem Gebiet von ihnen. Dort unten gibt es eine Öffnung zu den Urwurzeln und anscheinend liegt dort ihr Nest."

"Da sind viele Eurer Art in unserer Gemeinschaft, drüben auf der anderen Seite! Essen und Trinken wartet nur auf Euch!", offerierte uns Kalus mit einem freundlichen Lächeln.

"Nebenbei bemerkt, ich hoffe, Ihr konntet den Kaktusschäler gut gebrauchen. Meine Frau meinte, dass er Euch sicher nützlich sei und hatte ihn für Euch zurückgelassen, meine Dame", sagte Bremmen und grinste meine Mutter wissend an.

Die drei fingen unsere Mektoubs wieder ein und setzten meine Mutter und eine meiner Schwestern sanft auf ihre Rücken. "Kommt, hier ist Platz für zwei", sagte der Matis zu meinem Vater und hievte ihn auf sein Reittier. Meine jüngste Schwester fand Platz hinter dem Fyros, und ich hatte die Ehre hinter dem offensichtlichen Fernkämpfer der Gruppe zu sitzen. Bremmen half mir mit einer freundlichen Geste in den Sattel. Er war der mutigste und gleichzeitig witzigste Homin, den ich jemals kennen lernen durfte.

Mein Bruder wurde auf der Straße geboren, unter Homins jeder Rasse. Als Dank und Tribut gab mein Vater ihm den Namen Matini Bremmen Kalus Cheng-Ho! Aber wir nannten ihn nur Mabreka.
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